Das Projekt "Bio KMU Aargau"
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit von KMU in der Biobranche
"Bio KMU Aargau" ist ein Teilprojekt des europäischen Projekts "SME Organics", bei dem das FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) in Zusammenarbeit mit dem Kanton Aargau einen Aktionsplan für die kantonale Biobranche erarbeitet hat. Hintergrund des Projekts war die kontinuierlich steigende Nachfrage nach biologisch produzierten Nahrungsmitteln in der Schweiz (siehe Abbildung). Das Projekt startete im Frühling 2016 und lief vier Jahre. Es beinhaltete zwei Projektphasen.
SME Organics
SME Organics ist ein europäisches Projekt zur Förderung der Biobranche auf regionaler Ebene. Es wurde von verschiedenen Projektpartnern aus sieben europäischen Regionen bearbeitet, von Finnland bis Italien (Apulien und Lombardei), von Nordspanien (Navarra), dem Westen Frankreichs (Aquitaine), über Rumänien (Siebenbürgen) bis hin zu Zentral-Polen (Lodzkie). Ziel des Projektes war die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung von kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) in der Biobranche, von der Produktion über Verarbeitung, bis zu Handel und Vermarktung von biologischen Produkten. Damit kann das bestehende Marktpotential genutzt und neue, regionale und nationale Absatzkanäle können erschlossen werden.
Im Rahmen des Projekts fanden ab Herbst 2016 verschiedene Exkursionen in den teilnehmenden Ländern mit Besichtigungen und Gesprächen mit Fachleuten der jeweiligen Biobranche statt. Diese dienten dem Erfahrungsaustausch im laufenden Prozess der Entwicklung regionaler Aktionspläne, um die Wertschöpfung im Biosektor zu steigern; dies insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU).
Zusammenarbeit mit Akteuren
Auch im Kanton Aargau stand die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren entlang der gesamten Biowertschöpfungskette im Vordergrund. Dazu zählen Produzenten, Verarbeiter, Händler, Vermarkter, Verbände, aber auch der Kanton. Im Rahmen von Interviews und Workshops wurden Erfahrungen im Umgang mit Verarbeitung und Handel von Bioprodukten ausgetauscht und die Stärken, Chancen, Schwächen und Risiken in den unterschiedlichen Wertschöpfungsketten gemeinsam eruiert. Aus dieser Zusammenarbeit entstand innerhalb der kommenden eineinhalb Jahre ein massgeschneiderter Aktionsplan für den Kanton Aargau. Damit können die in der Biobranche tätigen bzw. interessierten KMU mit einem Massnahmenpaket unterstützt werden.
1. Akteur-Workshop vom 15. März 2017
2. Akteur-Workshop vom 13. September 2017
3. Akteur-Workshop vom 8. März 2019
Aargau: Bio-Aktionsplan mit Fokus auf KMU
Seit geraumer Zeit fördern einzelne Länder den biologischen Landbau mit koordinierten, aufeinander abgestimmten Politik-Massnahmen, sogenannten Bio-Aktionsplänen. Laut einer Studie der IFOAM EU-Gruppe (europäischer Biodachverband), aus dem Jahr 2015, gab es 2015 13 Länder mit Bioaktionsplänen. In den vergangenen Jahren wurde der Biolandbau vor allem in Deutschland vermehrt mit regionalen Aktionsplänen gefördert.
Der Kanton Aargau ist der erste Kanton, der einen Bio-Aktionsplan mit Fokus auf die gesamte Wertschöpfungskette und speziell auf KMU entwickelt hat. Mit der Förderung von Innovationen, Strukturen und Know-how für die Produktion, die Verarbeitung und den Absatz biologisch produzierter Lebensmittel kann die steigende Nachfrage nach Bioprodukten befriedigt werden. Für die beteiligten KMU ist dies eine einmalige Chance. Das Projekt Bio KMU Aargau wurde vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO finanziell gefördert, und der Kanton Aargau unterstützt das Projekt mit seinen Fachstellen.
Der Biosektor im Kanton Aargau
Als Basis für die Entwicklung des Aktionsplans für den Kanton Aargau hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftszentrum Liebegg und Akteuren der aargauischen Biobranche von Sommer 2016 bis Frühling 2017 eine Bestandsaufnahme der Branche durchgeführt. Die Analyse beinhaltete die Untersuchung der gesamten Lebensmittelversorgungskette mit dem Ziel das Entwicklungspotential für KMU (kleine und mittlere Unternehmen) im Biosektor zu identifizieren.